Die Versuchungen der Cloud für Entwickler sind riesig:

  • schnelles aktivieren / deaktivieren per Webinterface, keine Mindestlaufzeit,
  • man zahlt, was man nutzt,
  • keine umständlichen Verträge oder Verhandlungen mit Vertrieblern,
  • keine Diskussion mit fremden Technikern,
  • man kann schnell etwas vorzeigen und man steht gut da.

Clouds sind wie eine moderne Beziehung: unverbindlich.

Das gilt aber in beide Richtungen:

  • man ist nur einer von vielen Kunden,
  • es gibt keine individuellen Anpassungen,
  • keine individuelle Beratung oder Optimierung,
  • es sind und bleiben die Rechner anderer Leute!

Aber Clouds haben auch einen Preis:

  • bei mehr als 40% Auslastung werden sie kaufmännisch teurer als ein dedizierter Server,
  • die Performance bleibt hinter der einer dedizierten Maschine zurück.
  • unter Last wird die Skalierung zu einem Problem.

Interessant sind die Erfahrungen von Tiingo ("AWS vs Packet.net - Why we left AWS"). Hier ist ein weiteres junges Unternehmen in die Cloud-Falle gelaufen und hat die typischen Skalierungsprobleme zur falschen Zeit erlebt.

Clouds sind toll, um was zu testen oder zu entwickeln. Wenn man aber einen Produktionsbetrieb plant, sollte man sich nicht auf die Skalierungsversprechen verlassen, sondern rechtzeitig den Migrationsplant auf dedizierte Server in der Schublade haben.


Gespeichert von mnebel am