2.2. Distributionen
"Linux" ist nicht eine Software sondern eine Sammlung verschiedener Softwarekomponenten. Wesentliche Teile sind:
  • Kernel
  • Systembibliotheken (libc)
  • Entwicklungstools (C-Compiler, Make, ...)
  • Anwendungen
  • Grafische Benutzeroberfläche (X11)
  • ...

Verschiedene Distributionen fassen diese verschiedenen Komponenten zu Paketen zusammen und erlauben es, dem Benutzer viele benötigte Softwarepakete zu nutzen, ohne sich über die zu Grunde liegenden Abhängigkeiten Gedanken machen zu müssen.
2.2.1. Knoppix / Debian
...KNOPPIX ist eine komplett von CD lauffähige Zusammenstellung von GNU/Linux- Software mit automatischer Hardwareerkennung und Unterstützung für viele Grafikkarten, Soundkarten, SCSI- und USB-Geräte und sonstige Peripherie. KNOPPIX kann als Linux-Demo, Schulungs-CD, Rescue-System oder als Plattform für kommerzielle Software-Produktdemos angepasst und eingesetzt werden. Es ist keinerlei Installation auf Festplatte notwendig. Auf der CD können durch transparente Dekompression bis zu 2 Gigabyte an lauffähiger Software installiert sein....
2.2.1.1. Systemstart
Das System kann normal von CD gebootet werden. Nach dem  Booten steht eine graphische Benutzeroberfläche zur Verfügung. Ein Wechsel zum Benutzer "root" erfolgt per "sudo".
2.2.1.2. Festplatteninstallation
Von dem gestarteten System kann auf die vorhandenen Festplatten zugegriffen werden und die Partitionierung für eine HD-Installlation vorbereitet werden. Nachdem die Festplatte partitioniert ist, kann das System mittels "/usr/local/bin/knx-hdinstall" auch auf der Festplatte installiert werden. Nach der Installation ist aus dem Knoppix-System eine ganz "normales" Debian- System geworden.

Zur Installation sollte man ca. 250 MB für eine SWAP-Partition und 2,4 GB für Software und Daten vorsehen.
2.2.2. Suse
Die Suse-Distribution kommt aus Nürnberg und bietet eine sehr komfortable Installation und Administration. Dazu hat Suse viele eigene Installations- und Konfigurationswerkzeuge entwickelt (yast2, sax2, ...).
2.2.2.1. Systemstart
Der Start erfolgt über ein bootfähiges CD-ROM-Laufwerk oder Disketten (Images auf der CD).
2.2.2.2. Installation mit Yast2
Die Installation wird mit dem Werkzeug "yast2" vorgenommen. Hier werden die wichtigsten Parameter eingestellt und die Software ausgewählt. Auch im laufenden System steht dieses Werkzeug zur Verfügung.
Für eine Installation der wichtigsten Pakete sollte man ca. 2GB an Systemplatz und 250 MB als SWAP-Space vorsehen.
2.2.3. Gentoo
... Gentoo Linux ist eine schnelle und vielseitige, vollkommen freie Linux Distribution für x86-PC's, PowerPC, UltraSparc und Alpha Systeme, die sich hauptsächlich an Linux Power-User wendet. Im Gegensatz zu anderen Distributionen hat Gentoo Linux ein fortgeschrittenes Paketmanagement-System namens Portage. Portage ist ein echtes Ports basiertes System in der Tradition der BSD-Ports, allerdings ist es pythonbasiert und besitzt einige sehr fortgeschrittene Features, wie z.B. Abhängigkeiten, feinem Paketmanagement, "fake" (OpenBSD-style) Installationen, Path-Sandboxing, sichere Deinstallation, Systemprofile, Virtuelle Packete, Konfigurationsfile-Management, und vieles mehr...
2.2.3.1. Systemstart
Gentoo kann normal per CD gestartet werden.
2.2.3.2. Stage 1 / 2 / 3
Die Installation von Gentoo erfolgt in "Stages". Wenn man komplett am Anfang anfangen will, kann man alle Software aus den Sourcen übersetzen. Sie sind damit speziell für das jeweilige System angepasst. Aber auch eine Installation aus fertigen Paketen ist möglich. So kann man ein Desktop-System (fast) komplett von CD installieren. Ein Internetzugang für die Pflege des Systems ist aber notwendig.