Die Vergangenheit: Atlassian¶
Über Jahre hat Atlassian mit den Werkzeugen Confluence, Jira und Bitbucket den Standard für die Dokumentation und Organisation in der IT faktisch definiert. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen dann die Entscheidung verkündet, den Umzug in die Atlassian-Cloud zu erzwingen und ab 2024 keine Lizenzen für "on premise" Installationen mehr zu verkaufen.
Während diese Entscheidung unternehmerisch vermutlich einen Sinn hat, so sehe ich für mich persönlich die folgenden Probleme:
Wo liegen meine Daten? Ich lebe von und in der digitalen Welt und muss wissen, wo meine Daten sind und wie ich ggf. auf sie zugreifen kann. Das Risiko auch nur kurzzeitig den Zugang gesperrt und keinen direkten Ansprechpartner zu haben, kann ich nicht eingehen.
Wie sicher sind die Daten? Die Skalierbarkeit von Cloud-Lösungen über mehrere Kunden/Mandanten hinweg ist für die Anbieter sehr attraktiv. Für mich als Eigentümer der Daten nicht unbedingt. Einige Daten darf ich privat für meine Zwecke nutzen - aber auf keinen Fall in die Hände Dritter gelangen lassen. Außerdem kann ich mir nicht von einem Lieferanten diktieren lassen, welche Informationen ich in seiner Cloud ablegen darf.
Wie zuverlässig ist die Software/Plattform? On premise Lösungen arbeiten oftmals in festen Versionsschritten. Diese können vor und nach den notwendigen Updates getestet werden. Bei einer Cloud erfahre ich nicht mehr, ob und wann etwas geändert worden ist. Wie komme ich bei einem Fehler wieder an meine Daten? Ein Rollback ist bei einer Cloudlösung nicht möglich.
Backups? Ein leidiges Thema, das gerne ignoriert wird, bis es zu spät ist. Aber wie sieht ein Desaster-Recovery aus? Welchen "Plan B" gibt es?
Datenschutz: ein Begriff, der oftmals als Totschläger-Argument missbraucht wird. Da aber bereits die anderen schon Show-Stopper sind, muss ich mich mit den Versprechungen der Cloud-Lösung gar nicht mehr im Detail auseinander setzen.
Es gibt vermutlich noch Dutzende andere Gründe, sich nach der Abkündigung auf die Suche nach Alternativen zu machen. Ich will mit meiner unvollständigen Liste nur verdeutlichen, dass die Abkehr von Atlassian nicht freiwillig passiert.
<tl;dr> Eine Migration in die Atlassian-Cloud ist für mich nicht verantwortbar. Also nehme ich die Abkündigung als Chance, aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zu lernen und eine neue Lösung aufzubauen. </tl;dr>